Schwangerschaftsübelkeit adé – natürliche Linderung durch einen ganzheitlichen Ansatz
Morgens, abends, den ganzen Tag oder in Kombination mit Erbrechen – für viele Schwangere ist die Übelkeit vor allem im 1. Trimester ein täglicher Begleiter. Außerdem gilt es als eines der 1. Anzeichen für eine Schwangerschaft. Bevor ich dir mein ganzheitliches Konzept verrate, schauen wir uns an, wie Übelkeit in der Schwangerschaft aus wissenschaftlicher und ayurvedischer Perspektive entsteht:
Laut Statistik sind Schwangere vor allem im 1. Trimester von Übelkeit betroffen – bis zu zwei Drittel. Meist tritt diese nach dem Aufstehen bei nüchternem Magen auf. Die Gründe dafür sind WISSENSCHAFTlich noch nicht ganz geklärt, aber es gibt 2 Vermutungen:
1. Hormone:
– im 1. Trimester wird ein Zusammenhang mit dem Anstieg des Hormons HCG vermutet
– außerdem kann die hormonelle Umstellung im Körper die Magenschleimhaut reizen und Übelkeit verursachen
– auch der Blutzuckerspiegel sinkt schneller ab, was oft zu vermehrtem Hungergefühl und Übelkeit führen kann
2. Psyche:
Warum ein Zusammenhang vermutet wird
– die Übelkeit tritt oft erst dann auf, wenn man von der Schwangerschaft erfährt
– Themen aus dem Unterbewusstsein kommen hoch
– außerdem kann ein erhöhter Stress/-empfinden kann auch zu Übelkeit führen.
Im AYURVEDA gibt es auch 2 Doshas, die erhöht sein können, wenn Übelkeit auftritt:
– anfangs hat die Übelkeit meist mit einem erhöhten PITTA zu tun (Pitta wird mit dem Hormonsystem assoziiert). Außerdem wird ein Zusammenhang mit der Reizung der Magenschleimhaut gesehen – was im Ayurveda ebenfalls auf ein erhöhtes Pitta hindeutet.
– außerdem wird Übelkeit – vor allem in Kombination mit Erbrechen oder Völlegefühl – dem KAPHA-Dosha zugeordnet. Ursache kann in diesem Fall auch zu schweres, fettiges Essen sein.
Hier erfährst du mehr über den Ayurveda und die einzelnen Doshas in der Schwangerschaft.
Was kannst du jetzt konkret gegen die Übelkeit in der Schwangerschaft tun?
Mein ganzheitlicher Ansatz, um Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern oder ganz einzudämmen, ist eine Kombination aus Wissen aus dem Ayurveda & Ernährungswissenschaft sowie den Bereichen Ernährung, Bewegung & Lebensstil:
1. Ernährung:
- warmes Ingwerwasser gleich am Morgen trinken (+ ev. mit Prise Kreuzkümmel)
- warmes Wasser mit einer Prise Kardamom oder eine Kardamomkapsel kauen
- sehr fettige, frittierte, schwere & stark gewürzte sowie verarbeitete Lebensmittel meiden
- 5 kleinere statt 3 große Mahlzeiten essen und rund 2-3 Stunden dazwischen pausieren, sonst schwächst du deine Verdauung und damit auch dein Immunsystem
- trockene Lebensmittel wie Cracker (Mais-, Hirse-, Reiscracker), getoastets VK-Brot oder nicht zu süßes Obst wie Heidelbeeren oder Granatapfel zwischen den Mahlzeiten essen
- Geschmacksrichtungen bitter & herb mehr einbauen: zB durch grünes Blattgemüse wie Spinat, Mangold, Grünkohl, Rucola, Radicchio, Brokkoli, Artischoken, frische Kräuter, Granatapfel
Rezept für Ingwerwasser:
2-3 Scheiben Ingwer
1 Liter Wasser
aufkochen und rund 10-15 Minuten köcheln lassen, bis sich das Wasser auf die Hälfte reduziert hat. Ev. mit einer Prise Kreuzkümmel oder 1 Tl Honig (erst dazugeben, wenn es Trinktemperatur hat) trinken.
Rezept gegen Übelkeit:
1 Glas warmes Wasser
10 Tropfen Zitronensaft
1⁄2 TL Rohrzucker
1⁄4 TLNatron
Wasser (aus dem Wasserkocher oder kurz aufgekocht) mit den restlichen Zutaten verrühren und schluckweise trinken.
2. Bewegung:
- täglich einen Spaziergang an der frischen Luft (mind. 20 Minuten), am besten gleich morgens
- ruhige Sporteinheiten, die Atmung & Bewegung kombinieren wie Yoga
- bestimmte Yogapositionen und vor allem die Atmung können auch wunderbar helfen:
– sitzende, unterstützte Vorwärtsbeuge: setze dich in den Schneider-/Fersensitz vor einem Sessel/Couch, lege die Hände darauf und stütze deinen Kopf mit der Stirn auf deinen Händen ab, atme 5-10x tief in deinen Bauch
– Schmetterling (Bhadrasana): setze dich auf den Boden, bringe deine Fußsohlen aneinander und lasse die Knie nach außen fallen (ev. mit Decken unterstützen) und umfasse deine Fußsohlen oder Unterschenkel, ein paar mal tief so atmen
– Viparita Karani (siehe Foto rechts): Lege dich auf den Rücken, mit dem Gesäß möglichst nahe an eine Wand (gern unterstützt mit einem Kissen) und positioniere deine Beine senkrecht gegen die Wand (auch gut bei geschwollenen Beinen, Venenproblemen). Atme dabei einige Male tief in deinen Bauchraum und durch den Mund aus.
– tiefe kontrollierte Bauatmung: setze dich aufrecht hin, Sitzbeinhöcker gut verankert, aufrechte Wirbelsäule, tief über die Nase in den Bauchraum einatmen (dabei Schulter, Kiefer locker lassen) und durch den Mund langsam „ffff“ oder „ssss“ ausatmen, dabei die Ausatmung länger gestalten zB 4 Schläge einatmen, 6 Schläge ausatmen, mind. 10 Wiederholungen oder bis die Übelkeit nachlässt. Beruhigt das Nervensystem und sorgt auch sonst für mehr innere Ruhe.
3. Lebensstil:
- auf einen ruhigen Tagesablauf achten, nicht zuviel vornehmen und mehr Pausen tagsüber einplanen – sonst reagiert dein Körper vermehrt mit Symptomen wie Übelkeit, innere Unruhe, etc.
- tägliche Entspannung in Form von Meditation, Füße hochlegen & Entspannungsmusik hören, geführten Achtsamkeitsübungen etc. – diese Zeit nicht für Handy-/Medienkonsum nutzen, denn das sorgt für Anspannung/Aktivität statt Entspannung
- regelmäßige Essens- und Schlafenszeiten, das heißt, ungefähr zur selben Zeit Essen (zB (7:30 Uhr Frühstück, 12:30 Uhr Mittags, 18 Uhr Abends) und Schlafen gehen (am besten vor 22 Uhr), das bringt Ruhe & Stabilität in den Körper, beruhigt Nervensystem & Verdauung
- Ansprüche herunterschrauben und lieber Sachen liegen lassen oder andere darum bitten, als alles alleine & perfekt machen zu wollen
- sich schon jetzt auf den Mama-Alltag vorbereiten, mit dem Aufbau von individuell für dich passenden Routinen, die dich in Balance bringen/halten und dir auch nach einer schlaflosen Nacht als Mama Energie & Wohlbefinden schenken.
Wenn du wissen möchtest, wie du dir individuell zu dir passende Routinen aufbauen kannst, dann kontaktiere mich hier gerne für ein kostenloses Kennenlerngespräch oder schreibe mir eine E-Mail: info@mammaveda.eu
